Fehlende Alternativen

Es gibt bei der Planung keine alternativen Überlegungen, die eine Belastung des Hasenhofes erträglicher machen.

Bei den vorgelegten Varianten 1 und 2 handelt es sich für die Hasenhofer Bevölkerung um keine echten Alternativen, weil beide Varianten eine Verlegung der Sportstätten auf den Hasenhof vorsehen.

Variante 1 der städtischen Planungen
Variante 1 der städtischen Planungen
Variante 2
Variante 2

Sollte sich herausstellen, dass eine Sanierung am alten Standort nicht machbar ist und der Hasenhof als einziger Standort übrig bleibt, stellt sich die Frage, warum es bei der Planung keine alternativen Überlegungen gibt, die eine Belastung des Hasenhofes erträglicher machen? Über welches eigenes Land verfügt die Stadt Waldenbuch auf dem Hasenhof (nicht gemeint sind dabei die Flächen W20 und W21). Und warum wurden ggf. diese Flächen bei der Planung nicht berücksichtigt? (Stichwort: erst eigenes Land verplanen, statt weiteren Flächenkauf). Wir als Initiative sind aber davon überzeugt, dass eine Sanierung am alten Standort möglich ist.

Skizze Plan
So könnte eine verträglichere Alternative auf dem Hasenhof aussehen – hierbei handelt es sich aber nicht um einen konkreten Planungsvorschlag. Wir wollen damit lediglich verdeutlichen, dass seitens der Verwaltung über keinerlei Alternativen nachgedacht wurde.

Schöngerechnet

Tabelle Kostenvergleich

Der Kostenvergleich „Stadion – Sanierung oder Neubau“ ist unvollständig und täuschend.

Der vorgelegte Kostenvergleich Stadion „Sanierung oder Neubau“ hält nach unserer Auffassung einer fachlichen Überprüfung nicht Stand. Darüber hinaus fehlen eine Reihe weiterer Kostenfaktoren wie Erschließung, Parkierung, ÖPNV, geologisches Gutachten, künftige Instandhaltung, Risiken der Vorfinanzierung, Hochbauten…

Wir erwarten von der Verwaltung und dem Gemeinderat, dass vor der geplanten Verlegung des Stadions auf den Hasenhof belastbare Zahlen vorgelegt werden, die alle Kosten und Aspekte der Verlegung berücksichtigen und dass dieser Kostenplan durch eine drittes unabhängiges Institut verifiziert wird.

Erschließungsstrasse – weitere Bebauung

Feld und Wohngebiet im Hintergrund

Die Planung der Erschließungsstraße lässt eine weitere Bebauung befürchten.

Die bei der Bürgerversammlung am 23.4.2015 vorgelegte Planung einer Erschließungsstraße (Anlage 4), lässt befürchten, dass eine weitere Bebauung in Richtung Hasenhof geplant ist. Angedacht ist der Bau einer Querspange, die von der Berliner Straße über die Ha­senhofstraße zur Echterdin­ger Straße führt. Der Vor­schlag ist nicht neu und stammt aus den Planungen für das Neubaugebiet Gänsä­cker / Kühäcker. Es ist wohl kaum davon auszugehen, dass die Erschließungsstraße mittelfristig über freies Feld erfolgen soll, sondern anzunehmen, dass eine Wohnbebauung links und rechts der Straße angestrebt ist und damit weiterer Flächenverbrauch wertvoller Ackerböden. Es könnte sogar zum Zusammenwachsen von Waldenbuch mit dem Ortsteil Hasenhof kommen.

geplante Erschließungsstraße
geplante Erschließungsstraße

Kein Lärmschutz nötig?!

Skizze

Der Hasenhof-Standort sei geeignet, weil man keinen Lärmschutz brauche. Diese Ansicht ist irrig.

In der Beantwortung der Frage 3 (Sportstättenentwicklung) heißt es: „Aufgrund der Abstandsflächen und Geländetopographie ist das zu erwartende Störpotential als untergeordnet einzustufen“. Diese Antwort muss als Verhöhnung der Hasenhofer Bedenken gesehen werden zumal Bürgermeister Lutz beim Bürgertag am 16.4.2015 ausführlich über die zu erwartende Lärmbelastung und Vandalismus berichtet hat.

Der Hasenhof-Standort sei geeignet, weil man keinen Lärmschutz brauche. Diese Ansicht ist irrig. Erst Recht an diesem Standort, der ländlich ruhig und vom Wohnwert äußert hochwertig ist (Landschaftsschutzgebiet und Erholungsgebiet) müssen umfassende Lärmschutzmaßnahmen zur Wohnbebauung hin gebaut werden.

Wir erwarten von der Verwaltung und dem Gemeinderat, dass ein Lärmgutachten erstellt und vorgelegt wird, dass das zu erwartende Störpotential (inklusive Verkehr) untersucht.

Unnötiger Flächenverbrauch

Die derzeitigen Flächen sind unversiegelte Ackerflächen. Durch die Planung werden wertvolle Ackerflächen versiegelt.

Die derzeitigen Flächen sind unversiegelte Ackerflächen. Durch die geplanten Bauten, Straßen und Stellplätze werden wertvolle Ackerflächen versiegelt und der Wasserhaushalt in diesem Bereich wird sich negativ bilanzieren.

Welchen Stellenwert messen Verwaltung und Gemeinderat der Landwirtschaft in Waldenbuch bei und wie sehen sie den zunehmenden Rückgang landwirtschaftlicher Flächen? Wie stehen Verwaltung und Gemeinderat zum Grundsatz „Netto-Null beim Flächenverbrauch, wie es die Landesregierung BW im Koalitionsvertrag vereinbart hat? Auch die schwarz-rote Bundesregierung und das Bundesumweltministerium sowie die Europäische Kommission fordern eine nachhaltige Stadtentwicklung in diesem Sinne.
Demnach darf es neue Bebauungspläne nur noch bei einem unzweifelhaften Bedarfsnachweis geben. Hierfür sind die rechtlichen Grundlagen zu schaffen, einschließlich einer verbindlichen Einführung von Baulückenkatastern und Innenentwicklungskonzepten für Neuplanungen.

Risiko Grundstückserwerb

Die Androhung der Enteignung der Grundstückseigentümer ist zu unterlassen.

Unter Punkt 9 FNP-Verfahren antwortet die Stadt auf die Frage „was passiert wenn die Eigentümer die Flächen nicht verkaufen?“ wie folgt: … „Eine Enteignung ist kommunalpolitisch nicht erwünscht“.

Wir fordern den Bürgermeister und den Gemeinderat auf, diese Art der Einschüchterung der Grundstückseigentümer zu unterlassen bzw. zu unterbinden. Sowohl die Verwaltung wie auch der Gemeinderat wissen oder sollten wissen, dass es sich bei der geplanten Maßnahme um eine sogenannte „freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe der Gemeinde handelt“. Eine etwaige Enteignung ist in solchen Fällen ausgeschlossen.

Standpunkt 2006: Sanierung!

Bild Schilder

Aufgrund der hohen Kosten, der bestehenden Infrastruktur am jetzigen Standort sowie der Nähe zur Schule wurde der Neubau eines Sportgeländes am Hasenhof ausgeschieden.

Im Umweltbericht der Flächennutzungsplanänderung vom März 2006 durch die KE (Kommunalentwicklung LEG BW – Vorgänger der jetzt beauftragten KE LBBW Immobilien) heißt es:

wurde das Planungsbüro Drees und Sommer mit einem Machbarkeitsstudie für ein zusätzliches Rasenspielfeld und Vorschlägen zur Sanierung des Stadion beauftragt. Insgesamt wurden vier Alternativen am Ritter Sport Stadion sowie eine Alternative beim Sportgelände Hasenhof untersucht. Aufgrund der hohen Kosten, der bestehenden Infrastruktur am jetzigen Standort sowie der Nähe zur Schule wurde der Neubau eines Sportgeländes am Hasenhof ausgeschieden.

Der Gemeinderat von Waldenbuch hat sich für die Variante 3b ausgesprochen. Variante 3b sieht den Neubau eines Stadion und die Sanierung des Rasenspielfeldes vor. Damit kann Bedarf an Rasenspielflächen langfristig abgedeckt werden.

Wie erklären Verwaltung und Gemeinderat diesen Sinneswandel innerhalb weniger Jahre? Zumal in der damaligen Machbarkeitsstudie lediglich das Stadion Gegenstand der Untersuchung war. Heute sollen noch weitere Bauten dazukommen!

Quelle: http://www.waldenbuch.de/site/Waldenbuch-Mobil/get/2876428/Umweltbericht.pdf

Verlust – Naherholung und Wohnwert

Die Natur, Schönheit und Stille sind nicht nur für Besucher von hohem Wert sondern auch für die Bewohner Waldenbuchs.

Der Hasenhof liegt in einem Naherholungsgebiet, das bei vielen Besuchern aus dem Umland sehr beliebt ist. Die Natur, Schönheit und Stille sind nicht nur für Besucher von hohem Wert sondern auch für die Bewohner Waldenbuchs. Diesen naturnahen Wohn- und Lebensraum gilt es für kommende Generationen zu bewahren. Diese Lebensqualität ist ein wesentlicher Aspekt im Wettbewerb mit anderen Kommunen.

So präsentiert sich die Stadt Waldenbuch auf ihrer Webseite:

„Waldenbuch, die Stadt im Schönbuch, präsentiert sich heute noch, wie es Goethe vor rund 200 Jahren beschrieb: Waldenbuch ist ein artiger, zwischen Hügeln gelegener Ort mit Wiesen, Feld, Weinbergen und Wald und einem herrschaftlichen Schloss. Nach wie vor sind Landschaft und Schloss besondere Anziehungspunkte für Besucher.“

Beteiligung der öffentlichen Träger?

Bei der bereits durchgeführten Umweltprüfung ist nicht ersichtlich, welche Träger öffentlicher Belange sowie Umwelt- und Naturschutzverbände beteiligt und befragt wurden.

Dies muss für die Bürger transparent gemacht werden. Die Stellungnahmen dieser müssen einsehbar sein.

Verhältnismäßigkeit zweifelhaft

Die im geplanten Flächennutzungsplan 2030 ausgewiesene Fläche von 64.000 qm übersteigt die gesamte bebaute Fläche des bisherigen Hasenhofes.

Schaut man sich die im geplanten Flächennutzungsplan 2030 für Sportflächen ausgewiesene Fläche von 64.000 qm an, stellt man fest, dass diese Fläche die gesamte bebaute Fläche des bisherigen Hasenhofes übersteigt. Wie sehen Verwaltung und Gemeinderat dabei die gebotene Verhältnismäßigkeit und würden sie einer solchen Bebauung in ihrem Wohnumfeld zustimmen? Siehe folgende Montage-Skizze:

as geplante Sportareal ist größer als der gesamte Hasenhof
In der Montage sieht man: das geplante Sportareal ist größer als der gesamte Hasenhof